Eine Wohltätigkeitsorganisation scheint äußerst effizient zu sein und 95% seines Budgets für Programme und nur 5% für Gemeinkosten auszugeben. Eine andere Organisation sieht im Vergleich weniger effizient aus und gibt nur 82% seines Budgets für Programme und 18% für Gemeinkosten aus. In Wirklichkeit kann es sich umgekehrt verhalten, nämlich letztere Wohltätigkeitsorganisation effizienter als die erstgenannte sein. Diese scheint nur mehr für Programme auszugeben, weil sie zum Beispiel den Wert ihrer Sachspenden weniger konservativ oder realistisch beurteilte.
Sachspenden können nämlich schwierig zu bewerten sein und die Berechnung verzerren, wie effizient eine Wohltätigkeitsorganisation ihre Geldspenden sammelt und ausgibt. Wenn zwei Wohltätigkeitsorganisationen genau die gleiche Art und Menge von Bargeld- und Sachspenden erhalten, aber da jede Wohltätigkeitsorganisation sie unterschiedlich bewertete, scheint die aggressiver bilanzierende Wohltätigkeitsorganisation weitaus effizienter zu arbeiten als die andere.
Wohltätigkeitsorganisationen haben einen Anreiz, die Werte der Sachspenden eher höher als niedriger zu bewerten. Meist kommt dies auch den betreffenden Spendern zugute, da diese für gemeinnützige Spenden eine steuerliche berücksichtigungsfähige Spendenquittung erhalten.
Jedes Charity Rating muss in dieser Hinsicht also einem gemeinsamen Numéraire folgen, nämlich Geldeinheiten. So kann für Charity-Organisationen ein eigener Maßstab berechnet werden, der allein dem Bargeld folgt und im Allgemeinen den Wert von Sachgütern und -dienstleistungen aus den Berechnungen ausschließt.
Solche differenzierten Bewertungen geben Spendern ein klares Bild davon, wie effizient Wohltätigkeitsorganisationen ihre Geldspenden einsetzen. Sie bieten auch eher eine Vergleichbarkeit verschiedener Wohltätigkeitsorganisationen als andere Informationsquellen, die in ihren Darstellungen die den Wohltätigkeitsorganisationen gespendeten Waren und Dienstleistungen nicht von ihrem Bargeld trennen.