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Spender bevorzugen kurzfristige Effekte

Philanthropen sprechen vielleicht viel über systemische Veränderungen. Führungskräfte in der Philanthropie scheinen das Defizit anzuerkennen. Aber selbst wenn sich das Gespräch in Richtung ehrgeiziger Ziele wie Systemwechsel verlagert hat, scheint Philanthropie in Gewohnheiten festzustecken. Philanthropie konzentriert sich zu oft auf kurzfristige Lösungen und direkte HIlfsprogramme, wie beispielsweise auf die "Seenotrettung" im Mittelmeer. Den im Stanford-Marshmallow-Experiment festgestellten Zusammenhang gibt es offenbar auch in der Philanthropie.


Tim Hanstad, CEO der Chandler Foundation und Mitbegründer von Landesa, berichtet über eine Bridgespan-Studie, aus der hervorgeht, dass 90 Prozent der Bemühungen zur Systemänderung 20 Jahre dauern, der durchschnittliche Zuschuss in den USA jedoch 18 Monate beträgt und 50.000 US-Dollar beträgt.


Eine vom Center for Effective Philanthropy (CEP) durchgeführte Studie ergab, dass Stiftungsvorstände zwar allgemein ein langfristiges Engagement bevorzugen, jedoch nur 11% der Stipendiaten eine mehrjährige allgemeine Unterstützung erhielten, ohne dass eine kohärente Erklärung für die Kluft zwischen der Rhetorik der Stiftungen und ihrem tatsächlichen Verhalten vorliegt.


Es wird zu wenig den Unternehmern zugehört, die dem jeweiligen Problem nahe stehen. Um in dieser Hinsicht besser zu werden, muss man die Mechanismen der Philanthropie hinterfragen - das „Wer“ und das „Wie“ der Gewährung von Zuschüssen. "Sesselphilanthropie" oder Philanthropie von der Kirchenkanzel weit weg vom Problem ist ein altes Modell. Wenn Unternehmer mit gelebter Erfahrung über die Ressourcen und die Flexibilität verfügen, um in Jahrzehnte transformativer Arbeit einzusteigen, kann sich die Situation grundlegend verändern. Wenn dagegen Wohltätigkeit zur staatlichen Aufgabe erklärt und insofern vom Bürger weg "delegiert" wird, ist "Sesselphilanthropie" sogar institutionalisiert.

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