top of page

Preisschock in der Ukraine trifft das Einkommen der Ärmsten

Anfang 2022 setzten die Schwellen- und Entwicklungsländer (EMDEs) ihre schwache Erholung von der Pandemie fort, während viele mit der steigenden Inflation und der Verschärfung der globalen Finanzbedingungen zu kämpfen hatten. Insgesamt hat der Pandemieschock die EMDEs auf einen niedrigeren Wachstumspfad gebracht und die Einkommenslücke zu den fortgeschrittenen Volkswirtschaften vergrößert. Darüber hinaus haben viele Länder angesichts der rekordhohen Schuldenstände und des steigenden Inflationsdrucks nur begrenzten politischen Spielraum, um auf den anhaltenden Schock zu reagieren, der vom Krieg in der Ukraine ausgeht.


„Die Ukraine-Krise ist eine verheerende humanitäre Katastrophe. Seine wirtschaftlichen Auswirkungen werden weltweit durch ein verlangsamtes Wachstum und eine höhere Inflation nach steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen zu spüren sein. Während das Ausmaß und die Dauer der Auswirkungen höchst ungewiss bleiben, werden insbesondere die steigenden Lebensmittelpreise die Realeinkommen der ärmsten Menschen in den Entwicklungsländern am härtesten treffen. Darüber hinaus dürfte die Krise die bereits angespannten globalen Lieferketten noch verstärken. Weitere Wirkungskanäle werden sich durch die Verschärfung der Finanzbedingungen ergeben, die bereits die Verfügbarkeit von Kapital in riskanteren Märkten beeinträchtigen“, kommentiert Kristiina Karjanlahti, die neue auf Entwicklungsländer spezialisierte Leitende Ökonomin von Finnfund.


Länder mit direkten Handelsbeziehungen zu Russland und der Ukraine und einer hohen Abhängigkeit von Lebensmittel- und Energieimporten seien besonders gefährdet. Ägypten beispielsweise, der weltweit größte Weizenimporteur, der auf Importe aus Russland und der Ukraine angewiesen ist, erlebe nach Beobachtung von Finnfund Turbulenzen mit Kapitalabflüssen und Wechselkursabwertungen. Die Preiseffekte werden global zu spüren sein, und insbesondere einige Länder mit niedrigem Einkommen sind von einer sinkenden Ernährungssicherheit und einem zunehmenden Hungerrisiko bedroht.


„Das Engagement von Finnfund, weiterhin in fragile Märkte zu investieren, wird die Erholung in einem zunehmend unsicheren Umfeld unterstützen. Der Lebensmittelpreisschock hat die Bedeutung der Ernährungssicherheit und der Steigerung der Produktivität im Agrarsektor, insbesondere in Afrika, deutlich gemacht, was auch eine Schlüsselpriorität in der neuen Strategie von Finnfund ist“, sagt Karjanlahti.

0 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
Beitrag: Blog2_Post
bottom of page