Sozialwohnungen reflektieren in Deutschland mangelndes Einkommen und Vermögen der Bevölkerung. Wie die nachstehende Grafik zeigt, ging die Anzahl der Sozialwohnungen in Deutschland von 2007 bis heute kontinuierlich zurück. Mithin leben immer mehr Menschen in Wohnungen, die aus privatem Vermögen finanziert werden.
Trotz aller Erfolge ist die Anzahl der Sozialwohnungen immer noch auf hohem Niveau und zeigt, dass sich viele - oder besser: zu viele - Menschen immer noch nicht ihre eigene Wohnung leisten können. Das ist letztlich ein Erbe aus dem Zweiten Weltkrieg: Wie kein anderer Staat wurden in Deutschland gezielt die Wohnviertel bombardiert und daher Wohnraum zerstört. Noch heute zeugen zahlreichen Bombenentschärfungen inmitten von Wohngebieten davon, welcher Bombenhagel auf Deutschland niederging.
Deshalb war man nach dem Zweiten Weltkrieg gezwungen, mit staatlicher Unterstützung schnell Wohnraum zu schaffen. Statt aber dann für Vermögensaufbau in allen Bevölkerungsteilen zu sorgen, blieb rund die Hälfte der deutschen Bevölkerung zur Miete in Wohnungen. Hohe Steuern- und Abgabenlast verhinderte auch bei Geringverdienern das Ansparen des nötigen Eigenkapitals zum Kauf von Wohnungen. Kommen Schicksalsschläge hinzu, sind die Reserven aufgebraucht und das Geld reicht nicht einmal mehr dafür, eine marktübliche Miete zu bezahlen. Entsprechend gibt es auch heute noch mehr als eine Million Wohnungen mit Sozialmietern.
Viele Sozialwohnungen werden allerdings von Mietern besetzt, die bei genauerer Betrachtung die Voraussetzungen zum Erhalt einer Sozialwohnung nicht mehr erfüllen. Hier stehen veränderte Lebensumstände und die Gewohnheit der sozialen Absicht staatlicher Unterstützung entgegen.
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