Analysemethoden für Charity Ratings sind nicht ohne einige Voraussetzungen denkbar. Die wichtigste Voraussetzung ist die Definition eines geeigneten Gegenstandes der Analyse, namentlich einer Organisation aus dem wohltätigen Bereich. Organisationen, die einen gemeinnützigen, wohltätigen Zweck verfolgen, private Mittel und / oder Engagement benötigen und aktiv mit einem Thema, können Gegenstand einer Analyse sein. Vereine, Verbände, Stiftungen, Genossenschaften, gemeinnützige GmbHs und gAGs sind in vielfältiger Weise tätig. Typische Organisationen, die einem Charity Rating unterzogen werden, sind Stiftungen und gemeinnützige Vereinigungen, Verbände und Vereine, also sowohl Mitgliedsorganisationen als auch Nicht-Mitgliedsorganisationen. Damit das Ergebnis für eine größere Zielgruppe relevant ist, ist die Auswahl der Organisationen auf diejenigen beschränkt, die mindestens auf regionaler Ebene arbeiten. In Deutschland werden mehr als 600.000 gemeinnützige Organisationen gezählt. Um Trends erkennen und bewerten zu können, muss die Organisation mindestens zwei oder drei Jahre lang operiert haben.
Eine zentrale Frage für jedes Charity Rating ist die Informationsbeschaffung. Charity Rating erfordert Hintergrundmaterial in Form von Jahresberichten, Statuten, Vorstandsprotokollen, Budget- und Strategiedokumenten, Richtlinien, Bewertungsergebnissen und mehr. Neben rein mathematisch-statistischen Auswertungen kommen in Ratingprozessen auch persönliche Begegnungen und Gespräche in Betracht. So werden eingehende Interviews mit Schlüsselpersonen aus Vorstand, Management und Mitarbeitern durchgeführt. Um die Vergleichbarkeit zu erleichtern, basieren Interviews auf standardisierten Interviewvorlagen oder Gesprächsleitfäden. Die Antworten aus den Interviews werden zusammengestellt und anhand relevanter Quellen überprüft. Bei Bedarf werden Ergänzungen angefordert, und schließlich werden die Organisationen gebeten, die Grundlage für die weitere Analyse zu überprüfen.
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